Tokyo besitzt nicht nur ein Stadtzentrum sondern mehrere die alle zu einem bestimmten Zweck da sind. Shibuya zum Beispiel ist das Modezentrum Tokyos und zu fortgeschrittener Stunde Treffpunkt der Jugend mit zahlreichen Bars, Ramen (japanische Nudelsuppe) Shops und Klubs. Shibuya ist auch das erste Stadtviertel in Tokyo dass ich mir angeschaut habe und in dem ich inzwischen schon zum dritten mal war. Einmal war ich alleine in Shibuya und hab mir den Yoyogi Park angeschaut. Der Park ist im Norden Shibuyas und wahrscheinlich einer der belebtesten Parks die ich jemals gesehen habe. Viele Tokyoter leben in sehr kleinen und teuren Wohnungen in denen sie ihren Hobbies nur schlecht oder gar nicht nachgehen können. Deshalb sieht man in dem Yoyogi-Park Leute Trompete spielen, die neueste Choreographie für einen Tanz einstudieren oder auch mit den verrücktesten Kostümen rum laufen und sich fotografieren lassen. Der Park bietet auch die Möglichkeit sich ein Fahrrad auszuleihen um dann auf einer Strecke zu fahren die nur für diesen Zweck da ist. Das ist vor allem bei Familien mit kleinen Kindern sehr beliebt. Im nördlichen Teil des Parks ist dann noch der Heirin-Ji Schrein über den ich noch ausführlich in einem weiteren Artikel schrieben will.
Ausserdem kann man in Shibuya noch in einem Kaufhaus über 11 Stockwerke die verschiedensten Lebensmittel einkaufen. Über dem Kaufhaus ist dann noch ein Theatersaal und ein Hotel über die restlichen 12 Stockwerke. Von oben hat man dann einen wunderbaren Blick über den ganzen Trubel auf dem Hachiko Platz. Der Hachiko Platz ist Tokyos Times Square der von einem dichten Netz von Zebrastreifen überzogen ist, die alle 2 Minuten von gigantischen Massen Tokyoter überflutet werden. Namensgeber für den Platz ist der treue Hund Hachiko der von 1923 bis zu seinem Tod im Jahr 1935 auf seinen Besitzer gewartet hat. Professor Ueno, der Besitzer von Hachiko, war gestorben im Jahr 1923, was Hachiko aber nicht davon abgehalten hat jeden Tag zur selben Zeit wie Professor Ueno normalerweise mit dem Zug zurück gekommen war, auf dem Platz auf ihn zu warten. Neben einem festen Platz im kollektiven Gedächtnis aller Japaner hat ihm das einen Hollywood Film mit Richard Gere und eine Bronzestatue auf dem Hachiko Platz in Shibuya eingebracht. Die Statue die man man sich heute auf dem Platz anschauen kann ist allerdings nicht die Statue die dort noch zu Lebzeiten Hachikos aufgestellt wurde. Die Originalstatue wurde im 2. Weltkrieg eingeschmolzen und hat vermutlicherweise einigen Amerikanern das Leben gekostet.
Wenn man einfach nur durch die Strassen Shibuyas schländert kommt man sich ein bisschen vor wie auf der Wiesn mitten in dem Bereich der Fahrgeschäfte. Überall gibt es Leuchtreklamen oder gleich Videoleinwände und in jedem Laden läuft die Musik so laut dass man den Nachbarn übertönen kann. In der Nacht fahren LKWs durch die Strassen deren Anhänger riesige Leuchtreklamen sind und die wiederum mit voller Lautstärke Musik beziehungsweise Werbeslogans in den engen Gassen Shibuyas verbreiten.
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