Nachdem der Ausflug nun schon zwei Wochen zurück liegt muss ich euch nun davon berichten. Das verlängerte Wochenende an dem ich den Berg Kumotori bestiegen habe, habe ich noch für eine weiteren Ausflug mit Kollegen aus München und einem Kollegen aus Heidelberg den ich beim Futsal spielen kennengelernt habe genutzt. Organisiert hat den ganzen Ausflug Alex, einer der Experimentalphysiker aus München mit dem ich zusammen arbeite und den ich zufällig in Japan auf einem Seminar getroffen habe.

Eigentlich beginnt die Geschichte spät am Abend vor dem Ausflug als ich mich eigentlich schon entschieden hatte nicht mitzufahren aber von meinen Kollegen doch überredet wurde mitzufahren. Zum Glück habe ich mich dann doch überreden lassen in der Früh um 6 Uhr aufzustehen und zusammen mit dem Physiker aus Heidelberg mich auf den Weg nach Ikebukuro zum Bahnhof zu machen. Dort mussten wir die anderen Kollegen erst mal finden weil die nicht wissen konnten dass wir nun doch mitfahren würden weil wir das in der Nacht zuvor um 1 Uhr entschieden hatten. Eigentlich hatte ich auch schon aufgegeben doch wie durch ein Wunder haben wir den richtigen Fahrkartenschalter noch rechtzeitig gefunden. Und die Münchner waren auch noch da und wir haben uns zusammen ein Zugticket für die Fahrt nach Hakone und ein Regionalticket für Hakone gekauft.  Unser erstes Fortbewegungsmittel an diesem Tag sollte dann der Zug “Romancecar” sein. Obwohl wir leider keine Sitzplatzreservierung zusammen bekommen konnten und uns über den ganzen Zug verteilen mussten ist dann doch ein bisschen Romantik aufgekommen. Der Zug hat riesige Fenster, man kann vorne rausschauen und gleitet mit etwa 80 Km/h durch Tokyo. Ich hatte das Glück den Sitzplatz direkt in der Spitze des Zuges zu bekommen und saß neben einem japanischen Vater der zusammen mit seiner Familie, also Kindern im Alter von 6 und 4 und Frau, genauso wie wir auf dem Weg nach Hakone war. In Hakone angekommen war nur Zeit um ein paar Fotos zu machen und und dann sind wir auch schon gleich in das nächste Fortbewegungsmittel eingestiegen: Eine Zahnradbahn. Mit der ging es dann auch schon ein gutes Stück den Berg von Hakone rauf. Von der Zahnradbahn aus sind wir dann direkt in eine Seilbahn eingestiegen. Diese Seilbahn hält den Weltrekord der meisten Fahrgäste pro Jahr! Sie führt bis direkt unter den Gipfel des Bergs von Hakone direkt vorbei an den heissen Quellen und dem Schwefelabbaugebiet. Die heissen, schwefelhaltigen Quellen sind dann auch die Hauptattraktion des Bergs der im Vergleich zu den Voralpen-Bergen klein ist. Oben angekommen war unsere erste Aufgabe uns zusammen mit Unmengen anderer Touristen, vor allem Japaner, durch den Andenkenladen zu drängen und etwas zu Essen für ein spätes Frühstück zu finden. Danach sind wir dann in Richtung Schwefelquellen aufgebrochen. Begleitet von nicht immer sehr angenehm riechenden Dampfschwaden steigt man zusammen mit den anderen Touristen eine etwa 300 Meter lange Treppe hoch an deren Ende sich ein weiterer Laden befindet. Dort gibt es dann die Schwefeleier für die die Gegend berühmt ist. Die Eier werden im rohen Zustand in die heisse Quelle gelegt und werden dort hart und von aussen ganz schwarz. Man sagt sich dass man sieben zusätzliche Jahre Leben geschenkt bekommt wenn man eins dieser Eier isst. Ganz geschenkt sind die sieben Jahre dann aber doch nicht: ein Ei kostet 100Yen (ungefähr 75 Cent). Freunde der Multiplikation müssen sich auch auf eine Enttäuschung einstellen: vom Verzehr von mehr als 3 Eiern wird aus gesundheitlich Gründen abgeraten. Nachdem wir dann alle unsere Leben um sieben Jahre verlängert hatten, sind wir mit der Seilbahn auf der andern Seite des Bergs hinunter gefahren. Dort haben wir dann auf einem Piratenschiff angeheuert  das uns über einen malerischen See zu einem Shinto Schrein gebracht hat. In der untergehenden Sonne haben wir uns dann noch diesen Schrein angeschaut. Von dort aus sind wir dann mit einem Bus, der eigentlich nur im Stau stand, wieder zum Bahnhof gefahren um dann mit dem “Romancecar” wieder zurück nach Tokyo zu fahren. Abends um 10 war ich dann wieder zu Hause und konnte auf einen Tag zurückblicken an dem ich so viele verschiedene Verkehrsmittel wie noch nie benutzt hatte.