Wenn man nach einem guten Grund sucht um einmal Japan zu besuchen ist das für mich eindeutig das japanische Essen. Vieles was man in Japan so im alltäglichen Leben mitbekommt ist kein großer Unterschied zu europäischen Ländern mit Ausnahme des Essens. Die japanische Küche hat viele radikal ungewohnte Gerichte zu bieten die oft mit der uralten japanischen Tradition zu tun haben, wirklich alles zu nutzen was das Meer zu bieten hat.

Traditionell wird in Japan nach der Regel “ichiju-sansai” gegessen. “ichiju-sansai” bedeutet eine Suppe und drei Beilagen. Als Suppe wird normalerweise Miso-Suppe gereicht. Die Miso-paste wird, ähnlich wie die Sojasoße, aus fermentierten Soja Bohnen gewonnen. Die Brühe ist aus getrocknetem Seetang und teilweise auch Thunfisch der in hauchdünnen Scheiben getrocknet wird. Eine der drei Beilagen ist nahezu immer Reis. Das japanische Wort für Reis “gohan” bedeutet gleichzeitig auch Mahlzeit, womit die Bedeutung von Reis in japanischem Essen klar werden sollte. Fisch, gerne auch roh bei Sushi oder Sashimi, ist in Japan so wichtig wie Fleisch in Deutschland. Lange Zeit wurde in Japan nur Fisch gegessen. Erst als die Chinesen nach Japan kamen haben die  Japaner angefangen Fleisch zu essen. In Shibuya habe ich einmal zum Reiswein rohes Hühnerfleisch gereicht bekommen, also Sushi-Huhn. Das ist dann erst mal schon seltsam wenn man in Deutschland aufgewachsen ist und einem ständig klar gemacht wird dass man wegen der Salmonellen oder sonstigen Krankheitserregern auf keine Fall rohes Hühnerfleisch essen sollte.  Doch wie sich dabei und noch bei vielen anderen Gelegenheiten herausgestellt hat, kann man sich hundertprozentig auf die Essenshygiene in Japan verlassen. Ich hatte auch mal Sushi in einem Restaurant die das Sushi sobald es mehr als 34 Meter (einmal durchs Restaurant) auf dem Fliessband zurück gelegt hat wegwerfen. Frische ist in der Küche Japans oberstes Gebot.

Ausser der klassischen “ichiju-sansai” Mahlzeit sind in Japan auch Nudelsuppen sehr beliebt. Dabei wird unterschieden nach den verschiedenen Nudelsorten: Soba sind Nudeln aus Buchweizen, Udon sind aus Weizen und dann gibt es noch Ramen die nicht ursprünglich aus Japan sondern aus China sind. Ausser den Ramen Nudeln sind auch noch die “Gyoza”, Maultaschen mit den verschiedensten Füllungen, aus der chinesischen Küche übernommen worden. Zu den japanischen Suppen wird gelegentlich Tempura gereicht. Tempura ist Gemüse, Fisch oder auch Fleisch in einem Tempurateig im Fett heraus gebacken.

Seit der Meiji Zeit, in der viel von der damals viel moderneren westlichen Welt insbesondere England übernommen wurde, gibt es in Japan auch Curry. Dieses Curry erinnert aber nur noch entfernt an ein  Curry aus Indien und ist wohl die englische Variante des indischen Currys. Zur stark eingedickten, vegetarischen Currysoße mit Reis gibt es paniertes Fleisch in den verschiedensten Versionen.

Das einzige an der japanischen Küche was mir wirklich gar nicht gut schmeckt sind die Süßspeisen. Viele Süßspeisen in Japan werden mit süßen Kidneybohnen gemacht; manche Kuchen, Kekse aber auch Eis werden mit grünem Tee zubereitet.